Die Zukunft unserer Lebensmittel

Aus Anlass der ANUGA 2011 haben der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) und die Kölnmesse gemeinsam mit einem Expertenteam Szenarien zur Zukunft unserer Lebensmittel erarbeitet und in einer Szenariostudie veröffentlicht.

Zum Anlass der ANUGA 2011, der größten Food & Beverage-Messe der Welt, haben der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) und die Kölnmesse zusammen mit der ScMI AG ein Szenario-Projekt zur „Zukunft unserer Lebensmittel” initiiert. Ein Team von Experten hat sich mit Zukunftsentwicklungen über alle Wertschöpfungsketten der Nahrungsmittelbranche hinweg beschäftigt. Dabei wurde der Frage nachgegangen, welche Faktoren die Zukunft der Lebensmittel wesentlich beeinflussen. Es wurden sieben unterschiedliche Szenarien abgeleitet, die je nach Entwicklungen der Rahmenbedingungen unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten haben:

Regionalisierung als globaler Lösungsansatz (Szenario 1A)
In diesem ersten Nachhaltigkeitsszenario wird die Verbindung heimischer Produkte und breiter Innovationen in Technologien und Prozesse zum Treiber einer regionalisierten Welt.
Abkehr von der industriellen Veredelung (Szenario 1B)
In diesem zweiten Nachhaltigkeitsszenario führen veränderte Kundenbedürfnisse zu einem Rückzug in die Regionalität – und damit letztlich auch zu einer Verschärfung der globalen Versorgungslage mit der Entstehung weiterer Konflikte.
Bequem und günstig (Szenario 2)
Hier ermöglichen es Convenience-Produkte, bei reduzierten Kochzeiten das traditionelle Essverhalten beizubehalten – Zubereitung tritt in den Hintergrund. Dies schafft mehr Freiraum für andere Aktivitäten und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Lösung globaler Ernährungsprobleme.
Grenzenlose Vielfalt – individualisierter Genuss (Szenario 3)
In diesem Szenario orientieren sich die Menschen stark an individuellen Werten – mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln zu unterschiedlichen Zeiten.
Renaissance der Eigenversorgung (Szenario 4)
Hier kommt es zu einer Spaltung der Gesellschaften, in deren Zuge sich viele gesellschaftliche Prozesse ökonomisieren mit der Folge einer von der Industrie getriebenen Verteuerung und einem massiven Vertrauensverlust der Menschen. Dies führt zu einer signifikanten Rückkehr zu handwerklichen Zubereitungsformen.
Siegeszug des individuellen Fastfoods (Szenario 5)
In dieser Zukunft lösen sich die traditionellen Ernährungsrhythmen immer weiter auf und die individuell orientierten Menschen orientieren sich an vielfältigen Fastfood-Angeboten als preisgünstige Alternative.
Standardisierte Versorgungswirtschaft (Szenario 6)
Hier kommt es zu einem Stopp der Globalisierung mit der Folge eines Wohlstandsrückgangs und signifikanter Versorgungsengpässe. Da es gleichzeitig zu einer Intensivierung des Arbeitslebens kommt, entwickeln sich bei der Ernährung neue Außer-Haus-Strukturen, die eine günstige Versorgung sicherstellen.

 

 

Entwicklungs- und Risikopfade für Lebensmittel

Anhand der Definitionen und Gewichtungen verschiedener Schlüsselfaktoren können drei erwartete Entwicklungspfade beschrieben werden:

  • Nachhaltigkeit: Die Nachhaltigkeitsorientierung der Konsumenten wird steigen, das heißt, soziale Kriterien sowie Umwelt- und Gesundheitsaspekte werden bei der Auswahl der Produkte eine größere Rolle spielen.
  • Regionalisierung: Der Wunsch nach regionalen Produkten wird sich verstärken.
  • Convenience: Es werden zahlreiche neue, vor allem Convenience-Produkte dafür sorgen, dass die Verbraucher bei reduzierten Kochzeiten und Kochfertigkeiten, ihr traditionelles Essverhalten beibehalten können.

Neben den drei erwarteten Entwicklungspfade lassen sich auch zwei Risikopfade identifizieren. Zum einen den Rückgang von Sicherheit und zum anderen globale Versorgungsengpässe. Den Bericht können Sie hier downloaden. Für weitere Informationen über die verwendete Szenario-Methodik und bei Interesse an der Szenario-Studie, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

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