Sieben Szenarien zur Zukunft von Afrika 2030
Und die Zukunft Afrikas? Die ist mindestens so vielfältig wie seine Gegenwart. Und sie ist ungewiss. Es gibt zu viele Einflussgrößen, um es bei eindeutigen Prognosen oder einfachen Simulationen zu belassen. Basierend auf 24 Schlüsselfaktoren mit jeweils mindestens 4 alternativen Projektionen haben wir sieben denkbare Zukünfte entwickelt, in denen viele Aspekte der aktuellen Diskussionen auftauchen: Wird sich der Wirtschaftsboom fortsetzen – oder kommt es zu einem strukturellen Rückschlag? Werden gesellschaftliche, ethnische, religiöse und militärische Konflikte zunehmen? Und wird Afrika einen eigenen Weg verfolgen – oder sich stärker an westlichen oder östlichen Modellen orientieren? Diese und weitere Fragen sind in den Szenario-Management-Prozess eingeflossen und haben zu sieben Szenarien geführt, die in einer Landkarte der Zukunft zusammengefasst sind.
Diese Landkarte wird von einer ökonomischen und einer gesellschaftlich-politischen Achse aufgespannt. Wirtschaftlich unterscheiden sie sich anhand der Wachstumsperspektive und der globalen Wettbewerbsfähigkeit. Gesellschaftlich stellen Urbanisierung und Individualisierung die erste Wegmarke dar, Partizipation und gesellschaftliche Offenheit das zweite Unterscheidungsmerkmal. In den orange gekennzeichneten Bereich oben rechts finden sich drei Szenarien mit hoher Rechtssicherheit und starker Industrialisierung. Die einzelnen sieben Szenarien sind durch folgende Inhalte charakterisiert:
Die Szenarien können auf unterschiedliche Weise genutzt werden: Einerseits stellen sie grundlegende Entwicklungstendenzen für den gesamten Kontinent dar. Insofern können sie eine geopolitische Diskussion anregen. Andererseits werden sie natürlich nicht überall gleichzeitig eintreten. Einzelne Länder werden unterschiedliche Wege einschlagen. Um diese Perspektive zu unterstützen, wurde eine regionale Szenario-Bewertung durchgeführt. Basierend auf Indikatoren für alle 24 Schlüsselfaktoren wurde ermittelt, wie eng die einzelnen Szenarien heute an der aktuellen Entwicklung der einzelnen afrikanischen Staaten liegen.