Mobilität wird substituiert Mithilfe der Digitalisierung werden ganze Lebensbereiche in den Cyberspace verlegt. Dementsprechend ist das Mobilitätsverhalten stark rückläufig, angespannte Verkehrssituationen regulieren sich von alleine und die Umweltqualität verbessert sich in Ballungsräumen. Für Mobilitätsanbieter ergibt sich durch diese grundlegend geänderten Kundebedürfnisse eine schwierige Marktsituation mit sinkender Nachfrage und neuen Anforderungen.

Kollektivverkehr vor Individualverkehr Die Stadtbevölkerung wird den umweltverpestenden PKWs immer mehr überdrüssig und weicht so auf den öffentlichen Nahverkehr aus. Dieser wird von der Stadt intensiv gefördert, es werden ganze Straßen umgewidmet. Damit wird der motorisierte Verkehr immer mehr aus der Stadt gedrängt. Dies erfordert somit ein entschiedenes Umdenkenden hinsichtlich des Kundenfeldes in der Automobilbranche.

Wiederentdeckung der nächsten Nähe Die Stadtbevölkerung hat keine Lust mehr, wertvolle Lebenszeit mit ödem Pendeln zu verbringen. Stattdessen wird sich die Digitalisierung zunehmend zu Nutzen gemacht und einfach direkt von zu Hause aus gearbeitet. Auch ist es doch viel bequemer, direkt in der eigenen Umgebung mit dem Fahrrad einkaufen zu gehen – den Rest gibt es schließlich online. So erfolgt ein Revival der Wohngebiete, welche sich zu eigenen Kiez-Identitäten im Ballungsraum entwickeln. Die Infrastruktur wird deutlich entlastet und der Trend zu Mikromobilität durch die Umwidmung von Straßen weiter gefördert.

Nichts bleibt wie es war. Es weht ein frischer Wind durch Deutschlands Ballungszentren – auch wenn er für einige Mobilitätsanbieter von gestern auch zu einem stürmischen Orkan heranwachsen dürfte. Schließlich erfolgt eine Mobilitätswende, die sich ordentlich gewaschen hat: vom automatisierten Güter- und Kollektivverkehr bis hin zum persönlichen Luftfahrzeug bleibt kein Infrastrukturstein auf dem anderen. Die Stadtbevölkerung genießt ihr hippes, umweltfreundliches Lebensgefühl im vollen Vertrauen auf Technologie und Daten(-sicherheit).

Autonome Städte – autonomer Verkehr Ballungsräume nehmen ihre Mobilitätssituation selbst in die Hand. Sie greifen strikt im Sinne der Umweltverbesserung durch und bieten stattdessen einen gut vernetzten Kollektivverkehr. Aufgrund der Aufrüstung und Umwidmung bestehender Straßen gelingt so die Orchestrierung der Verkehrsströme. Zu einer Entlastung der Straßen trägt auch der Einsatz von Luftverkehren für die Güterbeschaffung bei. Mit dem großen Technologievertrauen geht auch ein erhöhter qualitativer Anspruch an Services einher.

Technologie als Freund des Fortschritts So verstehen Politik und Gesellschaft die Entwicklung der innerstädtischen Mobilität. Aus dem Druck heraus, die gegebenen Bedingungen zu verbessern, entwickeln sich parallel verschiedenste Mobilitätsformen. So finden neben einer erhöhten Automatisierung auch alternative Antriebssysteme sowie eine Weiterentwicklung der Infrastruktur statt – sehr zur Freude der Nutzer. Auch die Umweltqualität kann so verbessert werden. Neben den in diesem innovationsfreudigen Klima auftretenden Chancen für neue Geschäftsmodelle entwickelt sich die Zersplitterung des Mobilitätsmarktes zu einer ganz neuen Herausforderung.

 

 

Alles bleibt wie heute – nur besser Die Bevölkerung der Ballungsräume ordnet der Mobilität und dem damit verbundenen Zeitaufwand einen hohen Stellenwert zu. Durch die sich ergebene höhere Zahlungsbereitschaft entwickelt sich der Convenience-Anspruch der Mobilitätskunden als Haupttreiber von Innovationen im Mobilitätsbereich. Hiervon profitiert jedoch vor allem die Privatwirtschaft. Der Politik fehlt der nötige Gestaltungswille, aufgrund der untergeordneten Stellung von Ballungsräumen können keine neuen Infrastrukturmodelle umgesetzt werden. Durch das Festhalten an den bestehenden Raumkonzepten werden so Innovationen begrenzt.

 

 

Bewährtes bleibt bewahrt Klassische Mobilitätsangebote reichen für die Erwartungen der Bevölkerung vollkommen aus. Innovationen wird hingegen mit Misstrauen begegnet, Stagnation und Stillstand werden somit als positives Signal der Sicherheit wahrgenommen. Gleichzeitig verlieren urbane Zentren an Bedeutung, sodass die Nutzung von privaten, motorisierten Fahrzeugen vielerorts nicht nur möglich ist, sondern auch als notwendig angesehen wird. Dementsprechend erfolgen kaum Investitionen in eine Umstrukturierung der Infrastruktur. Für Mobilitätsanbieter besteht so kaum Innovationsdruck. Neue Mobilitätsmodelle finden dementsprechend kaum Beachtung und spielen eine untergeordnete Rolle.

 

 

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