Die Szenario-Technik kann in verschiedenster Weise angewendet werden. Einen Überblick über mögliche Einsatzgebiete und Leistungen liefern unsere Themenflyer. Die Themenflyer enthalten dabei eine mögliche methodische Vorgehensweise und Referenzen aus unterschiedlichen und bereits durchgeführten Szenarioprozessen. Die Jahresberichte hingegen geben einen ganzheitlichen Blick über durchgeführte Studien und Szenarioprozesse unserer Kunden. Wenn Sie darüber hinaus weitere Informationen wünschen, können Sie uns gerne ansprechen.

Szenarien auf neuen Wegen: Die POCO-App

Wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten des Szenario-ManagementTM sind, zeigt der Prozess zur Entwicklung der Kunden-APP für die POCO Einrichtungsmärkte GmbH. 2020 startete der Möbelhändler aus Bergkamen ein Projekt mit dem Ziel, sein Retail-Media-Portfolio um den Baustein einer eigenständigen Händler-App zu erweitern. Dabei wurde bereits in den frühen Phasen überdeutlich, dass dieses Thema eine hohe abteilungsübergreifende Relevanz besitzt und verschiedenste Vorstellungen und Begehrlichkeiten innerhalb der Organisation weckt. Der Erfolg eines solchen Vorhabens ist damit insbesondere davon abhängig, eine gemeinsam getragene Vorstellung und Erwartungshaltung hinsichtlich der Zielsetzung und der Funktionalitäten zu entwickeln. Kurzum, es bedarf einer abgestimmten Entwicklungs-Roadmap, welche die funktionalen Anforderungen und Ausbaustufen klar aufzeigt.

 

Auf dieser Grundlage starteten POCO und die ScMI AG ein gemeinsames Beratungsprojekt, dessen Ziel die Erarbeitung alternativer Realisierungsvarianten der mobilen Anwendung war. Aufbauend auf diesen Alternativszenarien sollte eine Entscheidung der Geschäftsführung ermöglicht und so der Grundstein für die technische Realisierung gelegt werden. Zur Erreichung dieser Ziele entwickelte die ScMI AG ein Vorgehensmodell, das sich eng an der Methodik der Szenario-Entwicklung orientiert, dieses jedoch um viele spezifische Methodenbausteine ergänzt. Das Vorgehen umfasste vier Schritte: Funktionen/Gestaltungsfaktoren, Gestalltungsoptionen, Ausbaustufen und die Stoßrichtung (siehe Grafik)

 

  ®ScMI AG

Als Resultat des Gesamtprozesses entstand so ein detaillierter Umsetzungsplan, welcher genau Aussagen zur funktionalen Ausgestaltung der insgesamt 76 Themenfelder trifft. Dieses Lastenheft diente als zentrales Element für die Ausschreibung der Entwicklungs-Leistung. Durch die genaue Beschreibung der Anforderungen konnte der Auswahlprozess einer geeigneten Agentur schnell und zielgerichtet erfolgen.

 

Nach Abschluss der Entwicklungsarbeiten war im Januar 2023 soweit. Die POCO-App erblickte das Licht der Öffentlichkeit und kann bereits nach wenigen Wochen mit überzeugenden Download-Zahlen aufwarten. Wir als ScMI sind stolz einen Teil dieses Weges mit begleitet zu haben und wünschen POCO sowie allen Kunden viel Freude an der Nutzung der neuen Plattform. Detailierte Informationen zum methodischen Vorgehen erhalten Sie auf den Seiten 56 bis 57 des ScMI-Jahresberichts 2022.

 

Handel 2035 – Denkbare Marketingwelten von morgen

Kaum ein anderer Zukunftsprozess innerhalb der ScMI AG weist eine ähnlich hohe Kontinuität und Historie auf wie die Betrachtung der zukünftigen Kommunikation im Handel. Bereits 2005, also vor knapp 20 Jahren, führten wir mit dem EHI Retail Institute die erste gemeinsame Studie zu diesem Thema durch, welche 2013 erstmalig aktualisiert wurde. 2022 haben wir uns nun erneut unter der Leitung von Marlene Lohmann auf die Reise in die Zukunft begeben.

 

In guter EHI-Tradition konnten wir im Szenarioprozess auf die Unterstützung und Expertise einer kreativen und kompetenten Projektgruppe aus Vertretern verschiedener Handelsunternehmen und Agenturen bauen. Gleichzeitig bildete das Vorhaben den Startpunkt einer umfassenderen Initiative zur Zukunft der Angebotskommunikation, welche die Szenarioinhalte langfristig vertieft und die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen innerhalb der Handelsunternehmen begleitet.

 

Bei der Wiederauflage von Szenario-Prozessen stellt sich grundsätzlich die Frage nach dem »Neuen«. Was hat sich am Denken über die Zukunft der Kommunikation seit den nunmehr fast 10 Jahren verändert? Dazu werfen wir zunächst einen groben Blick auf die aktuellen Ergebnisse von denkbaren Marketingwelten von morgen, die detailliert in der EHI-Studie »Die Zukunft der Angebotskommunikation - Band I« veröffentlicht wurden.

 

Ein Blick auf die aktuelle Szenario-Landschaft zeigt, dass sich die derzeitigen Zukunftsbilder zunächst in fünf Gruppen unterteilen lassen. Dies erfolgt anhand von drei grundlegenden Kernfragen, die wesentliche Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung sind: Servitisierung, Emotionalisierung und Disintermediation. Aus der Kombination dieser drei Kernfragen ergeben sich fünf grundsätzliche Welten, die ähnliche Szenarien bündeln und Archetypen von Kundenbeziehungen beschreiben.

 

Mit dem Ausgangspunkt von Band I endete der erste und begann der zweite Szenarioprozess. Dort ging es um die Strategieoptionen für den Handel. Also darum, wie sich Händler mit ihrem Marketing auf die Zukunft vorbereiten könnten. Welche Strategieansätze sind vorstellbar? Entstanden sind insgesamt zwölf archetypische Strategiemuster, die sich in der folgenden Strategie-Landkarte visualisieren lassen:

 

 

 

Die Strategie-Landkarte orientiert sich an zwei Kerndimensionen (1) das Angebotsspektrum bzw. das Wertversprechen des Händlers und damit verbunden die Rolle des Marketings im Handel sowie (2) die primären Vertriebskanäle und hier vor allem die Rolle von Plattformen und Marktplätzen. Mit den Strategiemustern liegen denkbare Pfade für das Marketing von Handelsunternehmen vor. Hier finden sich Antworten auf Fragen, die sich Marketingentscheidende im Handel stellen:

 

• Ersetzt eine Service-Logik das klassische Marketingdenken?    

• Wird sich das Marketing an übergreifenden Ökosystemen orientieren?    

• Welche Rolle spielen Marktplätze und Plattformen?    

• Wie müssen Unternehmen auf Broker und Meta-Marktplätze reagieren?

 

Die Szenario- und Strategielandkarte, inklusive der detailierten Beschreibungen der Kernfragen und Werte-Welten finden sie in unserem ScMI-Jahresbericht 2022 und ausführlich in den veröffentlichten Studien

 

Die Zukunft der Angebotskommunikation, Band I (Landkarte denkbarer Marketingwelten von morgen)

Die Zukunft der Angebotskommunikation, Band II (Strategiemuster für Marketingwelten von morgen)

 

des EHI Retail Institute.

Szenarien zur urbanen und ländlichen Mobilität verknüpfen – Transformationspfad Mobilität

Kaum eine Branche stand in den letzten Jahren so stark im Fokus von Zukunftsanalysen wie die Automobilindustrie bzw. die Mobilität. Dies ist kaum verwunderlich, denn nur in wenigen anderen Feldern entfalten die aktuellen Megatrends und Technologieentwicklungen so stark ihre Kräfte und eröffnen Raum für disruptive Veränderungen. Szenarien geben Aufschluss über die Kräfte auf dem Transformationspfad Mobilität.

 

Urbanisierung, künstliche Intelligenz, Klimawandel, Ressourcenverknappung, mobile Arbeitswelten und vieleweitere Trends mehr werden sehr wahrscheinlich zu Veränderungen im Hinblick darauf führen, wieviel und wie wir uns fortbewegen. Gleichzeitig ist die Frage nach der Zukunft der Mobilität natürlich auch nahezu eine Schicksalsfrage für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So ist nach Schätzungen jeder siebte Arbeitsplatzin Deutschland direkt oder indirektvon der Autoindustrie abhängig. Entsprechend hat sich auch die ScMI AG diesem Thema eingehend gewidmet. Neben zahlreichen Kundenprojekten mit BMW, Bosch, Continental und Volkswagen haben wir das Thema in Multi-Client-Projekten zur urbanen und lokalen Mobilität unter vielfältigen Gesichtspunkten diskutiert und auf zahlreichen Konferenzen vorgestellt. Mit dem vorliegenden Beitrag möchten wir einen Blick auf übergeordnete Erkenntnisse und Strömungen legen, die sich aus einem Quervergleich der verschiedenen Vorhaben ergeben.

 

Ausgangspunkt der Betrachtung ist die Verknüpfung unserer öffentlich zugänglichen Studien zur ländlichen und urbanen Mobilität. An diesen Überlegungen lassen sich viele Erfahrungen aus anderen Kundenprojekten spiegeln. Hierfür haben wir die Szenarien der Multi-Client-Prozesse einmal gegenübergestellt und zu ganzheitlichen Mobilitätswelten zusammengeführt (siehe Grafik).

  ®ScMI AG

Aus dieser übergeordneten Betrachtung werden verschiedene Grund-Denkmuster oder Paradigmen deutlich, welche in der Diskussion um die Zukunft der Mobilität immer wieder sichtbar werden. Diese Paradigmen lassen sich im Grundsatz ebenfalls in den verschiedensten Kundenprojekten wiederfinden. Jedoch werden diese oftmals in einen spezifischeren Kontext gesetzt und um Aussagen zu strategisch relevanten Detailaspekten wie Antriebssysteme oder Interieur erweitert. Inhaltliche Beschreibungen zu den Denkmustern (Konservierung, Innovation, Integration, Lokalisierung, Reduktion, Kollektivierung und Disruption), sowie detailierte Informationen zum methodischen Vorgehen und dem abgeleiteten Transformationspfad bekommen Sie auf den Seiten 38, 39 und 40 des ScMI-Jahresberichts 2022.

 

 
Nicht alle Szenarien bekommen als Instrumente der Entscheidungsunterstützung den Stempel „Vertraulich“. Eine Reihe unserer Kunden nutzt die Ergebnisse einer Szenarioentwicklung auch, um mit Mitarbeitern, Kunden oder der breiten Öffentlichkeit in einen Dialog zu treten. Mit einem ähnlichen Ziel entstanden auch verschiedene Szenario-Studien der ScMI AG – sowohl zu methodischen Themenfeldern als auch zu inhaltlichen Themen und Branchen. Wenn Sie darüber hinaus weitere Informationen wünschen, können Sie uns gerne ansprechen.
 

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