Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft

Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben kurzfristig und radikal verändert. Dabei waren und sind die Auswirkungen auf einzelne Segmente der Ernährungsbranche sehr unterschiedlich. Daher wurden die Folgen von Corona für die Zukunft der Ernährungsbranche in dieser Studie näher untersucht.

 

Als Grundlage der Arbeit konnte auf die Ergebnisse der Szenariostudie „Die Zukunft der Ernährungswirtschaft – Wie essen wir 2030?“ zurückgreifen, die 2017 vom Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) gemeinsam mit der ScMI AG erarbeitet wurde. Hier wurden von einem interdisziplinären Team acht Szenarien entwickelt, die beschreiben, wie sich die Ernährungswirtschaft in der kommenden Dekade verändern könnte. Für die nunmehr durchgeführte Corona-Studie wurden zwei konkrete Fragestellungen aufgegriffen.

 

Ernährung der Zukunft im Zukunftstunnel mit Betrachtung von Corona

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1. Wie verändert die Corona-Pandemie die Ernährungswirtschaft?

Es wird im ersten Teil der Studie dargestellt, wie die Ernährungswirtschaft und die verschiedenen Akteure durch die Pandemie in ihrem Wirtschaften beeinflusst werden. Dazu wurden in einem systematischen Prozess Post-Corona-Szenarien entworfen, die mögliche Ausprägungen der Ernährungswirtschaft um das Jahr 2022/23 herum beschreiben.

 Kurzbeschreibung der Szenarien zur Ernährung der Zukunft

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Die neu erarbeiteten sieben Post-Corona-Szenarien für die Ernährungswirtschaft zeigen eindrucksvoll, dass die Krise in erster Linie Gefahr, aber nicht zuletzt auch eine Chance sein kann. So kann Corona auch zum Treiber bereits heute erkennbrer Trends, beispielsweise hin zur Regionalität und Nachhaltigkeit sein. Welche Entwicklungen von Expert*innen der Branche erwartet werden, wurde im zweiten Teil der Studie erarbeitet.

 

 

2. Wie verändern sich die Zukunftsperspektiven der Ernährungswirtschaft durch die Corona-Krise?

Im zweiten der Studie wurde die Bewertung der langfristigen Szenarien aktualisiert. Durch den Vergleich der Ergebnisse aus 2017 mit den neuen Bewertungen im Rahmen eines Corona-Stresstests wurde deutlich, welche Veränderungen es in den vergangenen Jahren gegeben hat, und wie sich die langfristigen Erwartungen durch Corona verändert haben.

Bewertung der Szenarien zur Zukunft der Ernährungswirtschaft als Balkendiagramm

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Es zeigt sich, dass sich durch die Corona-Krise sowie weiterer Entwicklungen der letzten drei Jahre die Bewertung der erwarteten Zukunft deutlich geändert hat. So werden insbesondere Szenarien 6 und 7 als wahrscheinlicher eingeschätzt, wodurch sich eine höhere Betonung von Regionalität ergibt. Auch wird hier von einem stärkeren Einfluss der öffentlichen Hand auf unsere Ernährung angenommen. Auch im erweiterten Erwartungsraum ist es zu markanten Veränderungen gekommen. So wird das Export-Szenario 4 als deutlich weniger wahrscheinlich eingeschätzt als noch vor drei Jahren. Dies könnte als Hinweis darauf verstanden werden, dass traditionelle Geschäftsmodelle in der Lebensmittelbranche unter Druck geraten.

 

 

Die detaillierten Ergebnisse der Studie, an der sich mehrere Branchenunternehmen inhaltlich beteiligt haben, werden hier zum kostenfreien Download angeboten.

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