Bewahrung ethnischer Identitäten und Durchwursteln in einem organisierten Chaos. Selbstbewusst gehen die afrikanischen Nationen ihren eigenen Weg jenseits westlicher oder östlicher Modelle. Ihre Wirtschaften bleiben stark informell geprägt und fokussieren auf nationale und regionale Bedürfnisse. Die Gesellschaften sind stark durch ethnische Identitäten und traditionelle Strukturen geprägt. Die Menschen verteidigen den „afrikanischen Weg“ – und akzeptieren lokale Autoritäten – trotz des Mangels an langfristiger politischer Strategie.

Abschöpfung von Ressourcen vertieft die Spaltung der Gesellschaften. Die lokalen Machthaber etablieren effiziente Systeme zur Ausbeutung der vielfältigen Ressourcen – mit und ohne Hilfe ausländischer Investoren. Diese Fokussierung auf Ressourcenwirtschaft verstärkt die ökonomische Spaltung, der auf vielfältige Weise entgegengewirkt wird: durch traditionelle Familienstrukturen, rigide Wertesysteme und starke, nationale Identitäten. Während sich Afrika so zu einem globalen Rohstofflieferanten entwickelt, verstärken sich intern soziale und ökologische Probleme. 

Ökonomischer Erfolg auf Basis des Asiatischen Modells. Die afrikanischen Staaten haben sich den ökonomischen Aufstieg Asiens zum Vorbild genommen und einen konsequenten Strukturwandel hin zu industrieller Massenproduktion vollzogen. Die politischen Systeme sind vielfach autoritär, aber effizient, investorenfreundlich und stabil. Die meisten Menschen tragen diese Strategie mit und folgen ihren Regierungen auf dem Weg Afrikas zur neuen, globalen Werkbank  – auch auf Kosten einer stagnierenden Zivilgesellschaft.

Dreiklang demokratischer Systeme, breiten Wohlstands und aktiver Zivilgesellschaft. Die Demokratisierung Afrikas wurde erfolgreich umgesetzt und wird von der überwiegenden Mehrheit der Menschen innerhalb aktiver Zivilgesellschaften unterstützt. Die Wertesysteme der neuen Mittelklasse sind weniger traditionell und orientieren sich stark an globalen Identitäten. Die Abkehr von grauen Wirtschaftsstrukturen hat zu Strukturwandel, Modernisierung und einer allgemeinen Dynamisierung der Volkswirtschaften geführt. Gestützt auf zunehmend erfolgreichen Export hat Afrika seinen Platz in der globalen Welt gefunden – ökonomisch und politisch.

Versuchung und Widerstand gegen Ökonomisierung und Verwestlichung. Viele Afrikaner sehen die demokratischen Systeme als Marionetten des westlich geprägten, kapitalistischen Systems. Sie stellen deren Repräsentanten in Frage und verweigern sich einer Politik von Verwestlichung und Ökonomisierung, wie sie von ausländischen Investoren und supranationalen Organisationen vorangetrieben wird. Die Gesellschaften zerfallen immer stärker in kleinere, einander kritisch beäugende Fragmente. Dies führt zu vielfältigen Instabilitäten, die wiederum den ökonomischen Erfolg gefährden.

Totalitäre Systeme unter Druck. Totalitäre Machthaber sind zunehmend überfordert von den immer individualisierteren Gesellschaften mit ihren globalen Ansprüchen. Ökonomisch setzen sie eher auf den ihnen vertrauten primären Sektor und fallen so auch im globalen Standortwettbewerb immer weiter zurück. Vor allem junge und westlich orientierte Menschen verlieren den Glauben an einen Wandel zum Positiven und kehren ihren gespaltenen Gesellschaften den Rücken.


Anarchie und Kollaps der Nationalstaaten. Afrikas Machthaber straucheln, stürzen – und führen ihre Länder in politisches und wirtschaftliches Chaos. Die ökonomischen Rahmenbedingungen sind so kritisch, dass ausländische Investitionen fast vollständig ausbleiben und sich die Graustrukturen weiter verfestigen. Politisch kommt es zu vielfältigen ethnischen, religiösen und sozialen Konflikten – die häufig gewaltsam und militärisch ausgetragen werden. Viele Menschen fürchten um ihr Überleben und verlassen die angestammte Heimat.

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