Szenarien zur Corona-Epidemie
Wie könnte die Corona-Epidemie weitergehen? Die ScMI AG hat sechs Szenarien entwickelt - mit sehr unterschiedlichen Konsequenzen für die Gesundheit sowie die wirtschaftliche Entwicklung.
Für die Entwicklung der Szenarien stellen sich zwei zentrale Fragen: (1) Werden die medizinischen und gesundheitlichen Folgen moderat und handhabbar sein, oder wird es schwere und teilweise nicht zu handhabende Konsequenzen haben? (2) Wird die Corona-Krise schnell überwunden werden, oder wird sie sich noch für eine lange Zeit fortsetzen? Aus diesen beiden Kern-Unsicherheiten lassen sich vier Szenarien konstruieren:
Das Kurze-Aufregung-Szenario (#1): Das Corona-Virus hat für eine kurze Zeit große Aufmerksamkeit bekommen, danach sind allerdings kaum größere gesundheitliche oder wirtschaftliche Folgen zu verzeichnen.
Das Schock-und-Kurze-Krise-Szenario (#2): Das Corona-Virus breitet sich schnell aus und führt schockartig zu einer kurzen Krise. Diese gesundheitsbedingten Folgen sind allerdings innerhalb einer überschaubaren Zeit überwunden. Unklar sind allerdings die wirtschaftlichen Folgen dieses Szenarios. Hier ergeben sich zwei Varianten:
• Das Zurück-Zur-Normalität-Szenario (#2a): Neben den gesundheitlichen sind auch die wirtschaftlichen Folgen der kurzen Corona-Krise schnell überwunden.
• Das Initialzündungs-Szenario (#2b): Der Corona-Schock war Initialzündung für vielfältige wirtschaftliche Turbulenzen, die sich trotz abklingender Folgen im Gesundheitsbereich weiter fortsetzen.
Das Langer-Atem-Szenario (#3): Die Corona-Epidemie dauert lange, aber nach der ersten Aufregung- und Schockphase gelingt eine Verlangsamung der Ausbreitung und das Gesundheitssystem stellt auf das Corona-Virus ein. Auch hier ergeben sich allerdings zwei Varianten für die wirtschaftlichen Folgen:
• Das Neue-Normalität-Szenario (#3a): Die Gesellschaft hat gelernt, mit dem neuen Virus umzugehen und die Wirtschaft hat die kurzfristigen Folgen überwunden.
• Das Struktureller-Wandel-Szenario (#3b): Der langfristige Verlauf der Corona-Epidemie hat trotz des glimpflichen Verlaufs die Wirtschaft gebremst und strukturelle Verhaltens- und Wertänderungen befördert.
Das Verheerende-Krisen-Szenario (#4): Das Corona-Virus hat sich so schnell ausgebreitet, dass viele Gesundheitssysteme nicht adäquat reagieren konnten und teilweise die Kontrolle verloren haben. Dies hat zu einer schweren Wirtschaftskrise geführt.
Zusammenfassend wird deutlich, dass die Szenarien 2b (Initialzündungs-Szenario) und 3b (Struktureller-Wandel-Szenario) sowie insbesondere das Szenario 4 (Verheerende Krisen-Szenario) mit erheblichen wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden wären.